
Wie stellt man Bienenwachskerzen her? Die komplette Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wie stellt man Bienenwachskerzen her? Eine vollständige Schritt-für-Schritt-Anleitung
Bienenwachskerzen erfreuen sich bei Liebhabern natürlicher Dekoration immer größerer Beliebtheit. Kein Wunder – die Naturkerzen sind umweltfreundlich, duften herrlich nach Honig und bieten eine gesunde Alternative zu Paraffinkerzen aus dem Supermarkt. In diesem Artikel erklären wir, wie Sie Bienenwachskerzen selbst zu Hause herstellen können. Es ist einfacher als Sie denken – für DIY-Kerzen benötigen Sie weder spezielle Ausrüstung noch Erfahrung. Sie benötigen lediglich ein paar Materialien und etwas Begeisterung, um Ihre selbstgemachten Bienenwachskerzen zu genießen.
Warum lohnt es sich, Bienenwachskerzen herzustellen?
Bienenwachskerzen spenden nicht nur stimmungsvolles Licht, sondern bieten auch eine Reihe von Vorteilen, die sie von gewöhnlichen Paraffinkerzen unterscheiden:
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Natürlich und ökologisch – Bienenwachs ist ein 100 % natürliches und biologisch abbaubares Produkt. Es setzt beim Verbrennen keine schädlichen Giftstoffe oder Ruß frei und sorgt so für umweltfreundliche Kerzen ohne Chemikalien. Dies ist eine hervorragende Option für Allergiker und Personen, die empfindlich auf künstliche Zusatzstoffe reagieren.
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Sauberes Abbrennen – Bienenwachskerzen brennen mit einer sauberen, hellen Flamme und erzeugen nur minimalen Rauch. Im Gegensatz zu Paraffin verschmutzen sie die Raumluft nicht. Darüber hinaus verströmt geschmolzenes Bienenwachs einen natürlichen, zarten Honigduft und schafft so eine gemütliche Atmosphäre.
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Längere Brenndauer – Diese handgefertigten Kerzen aus reinem Bienenwachs brennen in der Regel deutlich länger als herkömmliche Paraffinkerzen. Dies liegt am höheren Schmelzpunkt und der höheren Dichte von Bienenwachs – eine damit hergestellte Kerze kann bis zu zwei- bis dreimal länger brennen als eine vergleichbare Paraffinkerze. Das bedeutet, dass Sie sie seltener ersetzen müssen, was Geld spart und Abfall reduziert.
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Eine gesündere Atmosphäre – Natürliche Bienenwachskerzen enthalten keine synthetischen Duft- oder Farbstoffe (es sei denn, Sie fügen sie selbst hinzu). Beim Brennen verströmen sie ein dezentes Aroma mit entspannender Wirkung. Einige Quellen behaupten, Bienenwachskerzen könnten die Luft durch negative Ionisierung sogar sanft reinigen, obwohl dies wissenschaftlich nicht bewiesen ist. Sie können sie jedoch ohne Angst vor dem Einatmen schädlicher Dämpfe anzünden.
Wie du siehst, hat die Herstellung von Bienenwachskerzen viele Vorteile – das Ergebnis ist ein Produkt, das sowohl gesundheits- und umweltfreundlich als auch schön und funktional ist. Im Folgenden zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du diese Kerzen selbst herstellen kannst.
Materialien und Werkzeuge, die zur Herstellung von Bienenwachskerzen benötigt werden
Bevor wir mit der Herstellung von DIY-Kerzen beginnen, sollten wir alle notwendigen Materialien zusammentragen. Hier ist eine Liste der benötigten Materialien:
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Bienenwachs – der Grundstoff. Sie können es in Blöcken, gebrochenen Klumpen oder als Mittelschicht kaufen. Bienenwachsklumpen sind am zuverlässigsten und in unserem Shop erhältlich. Mittelschichtplatten können für eine alternative Methode zum Kerzenrollen verwendet werden (siehe unten).
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Docht (Zündschnur) – vorzugsweise ein Baumwolldocht ohne Metallkern. Ein natürlicher Baumwolldocht sorgt für ein sauberes Abbrennen der Kerze. Passen Sie die Dochtdicke an den Kerzendurchmesser an – je größer und dicker die Kerze, desto dicker sollte der Docht sein, damit sie gleichmäßig abbrennt und nicht erlischt. Dochte werden üblicherweise meterweise oder als vorgeschnittener Docht mit Metallsockel (für Behälterkerzen) verkauft.
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Behälter oder Formen – Wenn Sie Kerzen in Behältern herstellen möchten, bereiten Sie hitzebeständige Gefäße, Glas- oder Keramikbehälter vor. Dies können dekorative Gläser, alte Tassen, Kerzendosen aus Metall oder spezielle Silikon-Kerzenformen sein. Achten Sie darauf, dass der Behälter die hohe Temperatur des geschmolzenen Wachses aushält, ohne zu reißen. Alternativ können Sie für freistehende Kerzen Formen (z. B. aus Silikon) in der gewünschten Form verwenden.
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Ein Topf und eine hitzebeständige Schüssel – für ein Wasserbad zum Schmelzen des Bienenwachses . Stellen Sie den Topf in einen anderen Topf, um ein Überhitzen des Wachses zu verhindern, und geben Sie das Wachs in die Schüssel. Die Schüssel sollte fest auf dem Topf stehen (oder verwenden Sie einen speziellen Doppeltopf). Schmelzen Sie Bienenwachs niemals direkt über der Hitze! Bienenwachs überhitzt leicht und kann sich bei zu hohen Temperaturen sogar entzünden. Wenn das Wachs kocht, kann es überkochen, und bei Gas kann eine Flammenwand entstehen. Das Wasserbad sorgt für gleichmäßiges und sicheres Schmelzen.
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Ein Küchenthermometer ist nützlich, um die Temperatur von geschmolzenem Bienenwachs zu überwachen. Bienenwachs schmilzt bei etwa 62–65 °C. Achten Sie darauf, es nicht deutlich über diese Temperatur zu erhitzen – Überhitzung kann zu Verdunkelung, Verlust der Eigenschaften und sogar zu Gefahren führen.
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Stäbchen – Zwei Stäbchen (z. B. hölzerne Eisstiele, Sushi-Stäbchen) oder Bleistifte dienen als Stützen zur Stabilisierung des Dochtes. Wir legen sie auf den Rand des Glases, um den Docht beim Eingießen und Abkühlen des Wachses gerade zu halten. Sie können auch spezielle Dochthalter kaufen, aber selbstgemachte Methoden funktionieren genauso gut.
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Kleber oder Modelliermasse – eine kleine Menge Heißkleber, Alleskleber oder ein Stück Modelliermasse, um den Docht am Boden des Behälters zu befestigen. Sie können den Docht auch mit etwas geschmolzenem Wachs festkleben.
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Schere – zum Kürzen des Dochtes (vor dem Eingießen des Wachses und nach dem Aushärten der Kerze).
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Optional: Zusatzstoffe – falls gewünscht, können Sie ätherische oder Duftöle für den Duft der Kerze und Bienenwachsfarben für die Farbe verwenden. Achten Sie jedoch darauf, Zusatzstoffe für hitzebeständige und brennsichere Kerzen zu verwenden. Bienenwachs hat einen natürlichen Honigduft, daher sind Duftzusätze nicht notwendig. Sollten Sie dennoch welche hinzufügen, wählen Sie am besten Öle mit honigverträglichen Noten (z. B. Vanille, Zimt, Lavendel).
Bevor du beginnst, solltest du deinen Arbeitsplatz absichern. Breite alte Zeitungen oder Papier auf der Arbeitsplatte aus, um Wachstropfen leichter aufwischen zu können. Zieh dir eine Schürze oder Kleidung an, die schmutzig werden darf. Sobald alles bereit ist, können wir mit der eigentlichen Kerzenherstellung beginnen.
Bienenwachskerzen herstellen – Schritt für Schritt
Nun geht es ans Eingemachte: Wie man Schritt für Schritt eine Bienenwachskerze herstellt. Nachfolgend finden Sie eine Anleitung für die einfachste Methode: Gießen Sie die Kerze in ein Gefäß (z. B. ein Glas). Dies ist die anfängerfreundlichste Methode. Folgen Sie den folgenden Schritten:
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Docht und Behälter vorbereiten: Schneiden Sie einen Baumwolldocht etwas länger als die Höhe des gewählten Behälters (Glases) ab. Lassen Sie einige Zentimeter über dem Rand des Behälters. Befestigen Sie dann das untere Ende des Dochtes mittig am Behälterboden – mit etwas Klebstoff oder einem Stück geschmolzenem Bienenwachs . Sobald der Docht gerade auf dem Boden steht, binden oder befestigen Sie das andere Ende an zwei Stöckchen (oder Bleistifte) und legen Sie diese an den Rand des Behälters. Dadurch bleibt der Docht straff und zentriert, was ein gleichmäßiges Abbrennen der Kerze gewährleistet.
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Bienenwachs schmelzen: Gießen Sie Wasser in einen Topf (bis zu etwa einem Drittel gefüllt) und stellen Sie ihn bei niedriger Hitze auf den Herd. Geben Sie das Bienenwachs in eine hitzebeständige Schüssel und stellen Sie diese über den Topf mit Wasser, sodass ein Wasserbad entsteht. Erhitzen Sie das Wasser langsam; die Hitze wird das Wachs in der Schüssel schmelzen. Lassen Sie sich Zeit – Bienenwachs schmilzt sehr langsam. Rühren Sie es vorsichtig mit einem Holzlöffel oder Spatel um, damit es gleichmäßig schmilzt. Überwachen Sie die Temperatur mit einem Thermometer – der ideale Schmelzpunkt liegt bei etwa 62–65 °C (140–150 °F). Vermeiden Sie es, das Wachs zu überhitzen. Wenn Sie kein Thermometer haben, lassen Sie das Wasser nur leicht bei niedriger Hitze köcheln. Hinweis: Stellen Sie die Schüssel mit dem Wachs niemals direkt auf eine Kochplatte und lassen Sie das Wachs nicht rauchen. Bienenwachs ist bei zu hohen Temperaturen entflammbar und kann durch Überhitzung dunkler werden und seinen wunderbaren Duft verlieren.
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Duft oder Farbe hinzufügen (optional): Wenn Sie Ihren selbstgemachten Kerzen Duft oder Farbe verleihen möchten, tun Sie dies, wenn das Wachs vollständig geschmolzen, aber nicht kochend ist. Nehmen Sie die Wachsschale vom Herd. Geben Sie ein paar Tropfen Ihres gewählten ätherischen oder Duftöls für Kerzen hinzu (normalerweise 5–10 Tropfen pro 450 g Wachs oder gemäß den Empfehlungen des Ölherstellers). Sie können dem Wachs auch etwas Kerzenfarbe hinzufügen, um es einzufärben – am besten in Form von Farbchips oder speziellen Flüssigfarben. Denken Sie daran, dass Bienenwachs einen eigenen Duft und eine gelbe Farbe hat, die den endgültigen Farbton der Kerze beeinflussen können. Mischen Sie die Zusätze gründlich, um sicherzustellen, dass sie gleichmäßig im Wachs verteilt sind. Wenn Sie keine Öle oder Farbstoffe hinzufügen, können Sie diesen Schritt überspringen – eine natürliche Kerze wird genauso schön.
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Wachs in den Behälter füllen: Sobald das Wachs flüssig ist (und optional mit Zusätzen angereichert ist), füllen wir den vorbereiteten Behälter mit Docht. Gießen Sie das geschmolzene Wachs vorsichtig und langsam in das Glas/die Form und achten Sie darauf, den Docht nicht zu kippen (die Stäbchen halten ihn aufrecht). Gießen Sie das Wachs in einem dünnen Strahl ein – zu schnelles Gießen kann zur Bildung von Luftblasen in der Kerze führen. Füllen Sie den Behälter fast bis zum Rand. Wenn Sie mehrere Kerzen herstellen, verteilen Sie das Wachs gleichmäßig auf alle Behälter. Hinweis: Der Behälter wird heiß sein, arbeiten Sie daher vorsichtig und tragen Sie am besten Topflappen. Lassen Sie das restliche geschmolzene Wachs in der Schüssel – Sie werden es später benötigen.
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Abkühlen und Aushärten der Kerze: Gefüllte Gefäße bei Zimmertemperatur vollständig abkühlen lassen. Nicht bewegen oder in den Kühlschrank stellen – zu schnelles Abkühlen kann zu Rissen im Wachs führen. Bienenwachs härtet langsam aus und schrumpft beim Abkühlen. Nach ein bis zwei Stunden bildet sich in der Mitte der Kerze um den Docht eine leichte Vertiefung. Das ist normal. Für eine perfekte Kerze können Sie die Vertiefung füllen: Erhitzen Sie das restliche Wachs in der Schale (falls es ausgehärtet ist, schmelzen Sie es erneut) und gießen Sie vorsichtig etwas davon in die Vertiefung. Glätten Sie die Kerzenoberfläche mit einer dünnen Schicht geschmolzenen Wachses. Lassen Sie die Kerze erneut aushärten. Es kann mehrere Stunden, bei größeren Kerzen sogar zwölf Stunden, dauern, bis eine Bienenwachskerze vollständig abgekühlt und ausgehärtet ist. Seien Sie geduldig – nicht vollständig ausgehärtetes Wachs kann sich leicht verziehen. Zylindrische Formen bilden unten oft eine Ellipse. Es empfiehlt sich, die Kerze während des Abkühlens um 180 °C zu drehen.
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Fertigstellung der Kerze: Sobald die Kerze vollständig ausgehärtet und abgekühlt ist, können Sie die Stabilisierungsstäbe entfernen und den Docht lösen. Anschließend kürzen Sie den Docht oben an der Kerze – die optimale Länge des überstehenden Dochtes beträgt ca. 5–10 mm. Sollten die Außenwände des Gefäßes mit Wachs verschmutzt sein, können Sie diese unter warmem Wasser abwaschen und mit einem Tuch und warmer Luft entfernen. Ihre handgemachte Bienenwachskerze ist fertig! Sie können sie sofort anzünden und das warme Leuchten und den natürlichen Duft genießen. Beachten Sie jedoch die Sicherheitsregeln beim Abbrennen von Kerzen: Stellen Sie sie immer auf eine stabile Oberfläche, fern von brennbaren Gegenständen und lassen Sie sie nicht unbeaufsichtigt.